Smarte Ernährung bei
Herzinsuffizienz

Wer Herzprobleme hat, sollte auf seine Ernährung achten. Wir sagen Ihnen, was Sie essen sollten – und was besser nicht.

Mit EAT SMARTER-Expertin

Dr. med. Constanze Lohse
Aktualisiert am: 09. September 2024
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Lesezeit: 5 Minuten

Das Wichtigste in Kürze

  • Salz reduzieren: Salz bindet Wasser im Körper und kann zu Wassereinlage- rungen führen, was das Herz zusätz-
    lich belastet.
  • Kaliumreiche Lebensmittel essen: Kalium hilft, die Funktion der Muskeln, einschließlich des Herzmuskels, zu
    unterstützen.
  • Gesunde Fette bevorzugen: Setzen Sie auf ungesättigte Fette und meiden Sie gesättigte Transfette, die den Cho- lesterinspiegel erhöhen.
  • Ballaststoffreiche Lebensmittel: Voll- kornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse fördern die Herzgesund- heit, halten den Blutzuckerspiegel

Einführungs-Video von Dr. Lohse

Wer ist Dr. med. Constanze Lohse?

Dr. med. Constanze Lohse ist als Fachärztin für Allgemeinmedizin mit Schwerpunkt Präventa-tionsmedizin bekannt. Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit. Aenean commodo ligula eget dolor. Aenean massa. Cum sociis natoque penatibus e adipiscing adipiscing

Was genau ist eine Herzinsuffizienz?

Bei einer chronischen Herzinsuffizienz, die vereinfach auch nur Herzinsuffizienz oder Herzschwäche genannt wird, ist die Pump- leistung des Herzens verringert. Die Folge ist eine nicht ausreichende Versorgung des Körpers mit Sauerstoff sowie daraus resultie- rende Wassereinlagerungen.


Herzinsuffizienz ist keine eigenständige Er- krankung, sondern die Folge verschiedener Krankheiten, wie zum Beispiel Bluthoch- druck, koronare Herzerkrankungen, Diabetes und Übergewicht. Auch Umwelteinflüsse wie Rauchen, starker Alkoholkonsum und wenig körperliche Aktivität können Auslöser sein. Das Herz selbst ist betroffen, aber auch das endokrine System (Hormonsystem), Immun- system und der Stoffwechsel des Körpers.

© Chalee2500/Shutterstock.com

Was kann man bei einer
Herzinsuffizienz mit einer smarten
Ernährung erreichen?

Ziel der Umstellung auf eine angepasste Ernährung bei Herzschwäche ist es, Wasser- einlagerungen im Körper zu reduzieren, die Überlebensrate zu steigern und die Lebens- qualität zu verbessern. Hierfür wird eine gesunde Ernährung mit moderater Salz- und Zuckerreduktion empfohlen. Basis bildet eine mediterrane Ernährung mit einigen Beson- derheiten.

Worauf muss ich bei Herzinsuffizienz
bei der Ernährung achten?

Salzreduktion

Ein hoher Salzkonsum kann Flüssigkeits- ansammlungen (Ödeme) verstärken und den Blutdruck erhöhen, was das Herz zu- sätzlich belastet. Menschen mit Herzin- suffizienz sollten täglich nicht mehr als 1,5 bis 2 Gramm Salz zu sich nehmen. Dazu gehören Tipps wie das Kochen mit frischen Kräutern statt Salz, die Verwendung von Zitronensaft für mehr Geschmack und das Vermeiden von verarbeiteten Lebensmitteln wie Fertiggerichten und Konserven, die oft hohe Mengen Salz enthalten.

Flüssigkeitsmanagement

Für Menschen mit Herzinsuffizienz kann es wichtig sein, die tägliche Flüssigkeitszufuhr zu begrenzen, um eine Überlastung des Herz-Kreislauf-Systems zu vermeiden. Das bedeutet, auf die empfohlene Flüssigkeits- menge (oft 1,5 bis 2 Liter pro Tag, inklusive Wasser, Tee und Suppen) zu achten. Dies wird am besten mit dem behandelnden Arzt abgestimmt, da der Flüssigkeitsbedarf je nach Krankheitsverlauf variieren kann.

Gewichtsmanagement und kleine Mahlzeiten

Ein gesundes Körpergewicht ist entschei- dend, da Übergewicht das Herz zusätzlich belastet. Menschen mit Herzinsuffizienz profitieren oft von kleineren, häufigen Mahl- zeiten, die leichter verdaulich sind. Dies hilft auch, das Gefühl von Völlegefühl und Atem- not zu vermeiden, das bei großen Mahl- zeiten auftreten kann. Besonders schwer verdauliche und fette Speisen sollten ver- mieden werden.

Kalium- und Magnesiumreiche Lebensmittel

Kalium und Magnesium sind wichtig für das Herz und den Elektrolythaushalt. Lebens- mittel wie Bananen, Kartoffeln, Spinat, Avocados, Nüsse und Hülsenfrüchte sind reich an Kalium und Magnesium. Diese Mineralstoffe unterstützen den Herzrhyth- mus und die Muskelkontraktion. Eine aus- reichende Zufuhr sollte jedoch mit dem Arzt abgestimmt werden, da manche Herzmedi- kamente den Kaliumhaushalt beeinflussen.

Gesunde Fette und Omega-3- Fettsäuren

Gesunde Fette aus Fisch (z. B. Lachs, Ma- krele), Olivenöl, Nüssen und Samen enthal- ten Omega-3-Fettsäuren, die entzündungs- hemmend wirken und die Herzgesundheit fördern. Diese Fette unterstützen die Gefä- ße und können helfen, die Cholesterinwerte zu verbessern. Transfette, die in frittierten und verarbeiteten Lebensmitteln enthalten sind, sollten vermieden werden, da sie das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen können.

Vermeidung von verarbeiteten Lebensmitteln

Verarbeitete Lebensmittel wie Wurstwaren, Fertiggerichte, Chips und gesüßte Getränke enthalten oft viel Salz, Zucker und unge- sunde Fette. Diese erhöhen das Risiko für Bluthochdruck und Gewichtszunahme und belasten das Herz. Frische, unverarbeitete Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkorn- produkte und mageres Fleisch sind die bes- sere Wahl.

Alkoholkonsum reduzieren

Alkohol kann das Herz belasten, besonders bei Menschen mit Herzinsuffizienz. Selbst kleine Mengen Alkohol können die Wirkung von Medikamenten beeinflussen und zu Flüssigkeitsansammlungen beitragen. In vielen Fällen wird empfohlen, den Alkohol- konsum stark zu reduzieren oder ganz zu vermeiden.

Pflanzliche Ernährung und Antioxidantien

Eine Ernährung reich an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten lie- fert viele Antioxidantien, die Entzündungen bekämpfen und die Herzgesundheit fördern können. Besonders dunkelgrünes Blatt- gemüse, Beeren, rote Paprika und Tomaten sind reich an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen, die das Herz schützen und die Durchblutung verbessern können.

Top-10:
Die wichtigsten Lebensmittel bei Herzinsuffizienz

Diese Lebensmittel sollten Sie
unbedingt vermeiden

Ihr Lebensmittel-Check

Wie gesund ist

bei Herzinsuffizienz?

In unserer Liste unten erhalten Sie eine Über- sicht, welche Lebensmittel bei Herzinsuffizi- enz empfehlenswert, bedingt empfehlenswert bzw. nicht empfehlenswert sind.

Wann sollte man bei Herzinsuffizienz essen?

Bei Herzinsuffizienz spielen die Uhrzeiten des Essens meist keine direkte Rolle, solange die Gesamtaufnahme von Nährstoffen und Flüssigkeiten über den Tag gut verteilt ist. Allerdings gibt es einige Empfehlungen:

  • Kleine, regelmäßige Mahlzeiten: Große Mahlzeiten können den Körper belasten und Atemprobleme verstärken. Kleine Portionen über den Tag verteilt sind schonender.
  • Nicht spätabends essen: Vermeiden Sie schwere Mahlzeiten kurz vor dem Schlafengehen, um Sodbrennen oder nächtliche Atemprobleme zu vermeiden.

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